Die Zeit des Wartens ist vorbei. Konami präsentiert mit der
ersten PS2-Variante der legendären Castlevania-Reihe ein
echtes Highlight für die Fans der Serie und für alle, die es
werden wollen. Nachdem einige der letzten Castlevania-
Spiele leider spielerisch oder technisch zu wünschen übrig
liessen, konnte man für dieses Projekt die Schöpfer des
Ur-Castlevania wieder verpflichten. Vorbei sind die Zeiten,
in denen der Held sich durch eine von rechts nach links
scrollende 2D-Landschaft kämpfen mußte. Mit der neuesten
Inkarnation ist man im Reich der 3D-Spielewelten ange-
kommen und den Spieler erwartet ein Action-Feuerwerk im
Stile eines Devil May Cry.

Story
Interessanterweise ist die Story des ersten Next-Generation
Castlevanias so etwas wie das Prequel der Serie, da man
hier einiges über die Ursprünge der Charaktere erfährt.
Baron Leon Belmont, der Held des Spiels und Vorfahre
des Belmont-Clans, denen man in den anderen Castlevania-
Spielen begegnete, lebt zu Zeiten der großen Kreuzzüge.
Das Einzige, was ihn die brutalen Erlebnisse seelisch gesund
überstehen läßt, ist die Liebe zu seiner Freundin Sara.
Als diese auf ein finsteres Schloß entführt wird, zieht er los,
sie zu retten. Von einem Alchimisten, der ihm im Wald
begegnet, erhält er die Peitsche, die nicht nur für Indiana
Jones, sondern auch für die Castlevania-Reihe symbolhaft ist.
Desweiteren erhält er magische Fähigkeiten, die ihn im
Kampf gegen die dunklen Mächte im Schloß des Obervampirs
helfen sollen. Belmont muß sich durch Horden von Dämonen,
Zombies und Skelette kämpfen, um seine Angebetete zu
retten.

Grafik, Sound, F/X:
Die technischen Elemente des Spiels wissen zu überzeugen.
Man weiß schließlich, was man den unzähligen Castlevania-Fans
schuldig ist. So sind die 3D-Räume des Schlosses sehr liebevoll
gestaltet, erinnert aber ein wenig an Devil May Cry, da dieses
Schloß ebenfalls im gotischen Stil gehalten ist. Die Licht-und
Schattenefekte sind auch sehr schön anzuschauen, ebenso
wie die Kampf- und Magie-Effekte. Die Soundkulisse weiß zu
überzeugen und dier orchestrale Soundtrack aus der Feder
von Michiru Yamane ist stellenweise schon als bombastisch
zu bezeichnen und sorgt perfekt für die passende Atmosphäre.
Die englischen Sprecher leisten ebenfalls sehr gute Arbeit und
tragen damit sehr zur Authenzität des Titels bei.
Keine Beanstandungen von der technischen Seite.

Steuerung und Spielspaß:
Die Steuerung ist halbwegs in Ordnung. Man hat dem Spiel
zwar so etwas wie ein Tutorial spendiert, in dem der Spieler
den Umgang mit der Steuerung erlernt. Die Kampf-und
Magieattacken, sowie das Abwehrverhalten, sind auch leicht
zu erlernen, ebenso wie das Springen, aber bestimmte
Sprungpasssagen sind doch etwas frustrierend. Neben der
Möglichkeit des Doppelsprungs kann und muß man nämlich
auch die Peitsche nutzen, um sich an Vorsprüngen
hochzuhangeln oder sich in bester Tarzan-Manier von Ast
zu Ast, beziehungsweise von Säule zu Säule zu schwingen.
Die einzelnen Aktionen an sich sind auch leicht auszuführen,
kompliziert wird es aber, wenn man Kombinationen zwischen
Sprung und Peitsche durchführen muß, was relativ häufig
vorkommt. Vertut man sich mit den Tastenkombinationen
oder springt zu früh oder zu spät ab, hat man schon
verloren. Und spätestens, wenn man geschlagene
20 Minuten damit verbringt, zu versuchen, von Plattform
a nach Plattform B zu springen, möchte man den Controller
am liebsten in die Ecke werfen.
Von dieser Kritik einmal abgesehen, ist der Spielspaß aufgrund
der audiovisuellen Präsentation und der Gegnervielfalt sehr hoch.
In den fünf verschiedenen Schlößflügeln, bestehend aus
Kathedrale, Labor, Schloßgarten, Theater und Verlies,
tummeln sich mehr als 80 verschiedene Gegner-Varianten
in hunderten unterschiedlicher Räume. Somit ist hier für
Abwechslung gesorgt. Das Gegneraufkommen ist ausgewogen
und Leon verfügt neben seiner Peitsche über verschiedene
weitere Waffen wie einem magischen Kristall, einem Dolch,
einem Kreuz, einer Axt und Weihwasser. Diese plus sieben
magische Reliquien, die Leon im Laufe des Spiels finden muß,
ermöglichen einige vernichtende Kombinationsangriffe.

Fazit: Castlevania at its best! Castlevania-
und Devil May Cry-Fans können bedenkenlos
zugreifen. Für Neulinge vielleicht stellenweise
zu schwer.

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