(Playstation 2)
                                 Die Hard: Vendetta
 
 

Und wieder einmal erscheint bei Vivendi Universal ein Titel, der
auf  einer Filmlizenz basiert. In diesem Falle handelt es sich um
die erfolgreiche Stirb Langsam (Die Hard)-Reihe, in der sich
Bruce Willis als einfacher Cop John McClane sich immer wieder
mit Terroristen herumschlagen muß.
Vom Potenzial her bietet sich für eine Spielumsetzung das Genre
des Ego-Shooters natürlich förmlich an. Ob der Transfer von der
Leinwand auf die Konsole allerdings gelungen ist, erfährt man hier.


 

Die Story:
Die Handlung findet einige Jahre nach den Kinofilmen statt.
John McClane ist etwas in die Jahre gekommen und in Ehren
ergraut. Seine Tochter Lucy hat sich, dem Beispiel ihres Vaters
folgend, ebenfalls für eine Karriere bei der Polizei entschieden.
An ihrem ersten Arbeitstag soll sie die Eröffnungsfeier einer
Ausstellung südamerikanischer Kunst und Kultur im Townsend
Museum bewachen, die ausgerechnet Piet Gruber gestiftet wurde.
Piet ist der Sohn von Hans Gruber, McClanes Nemesis aus dem
ersten Stirb langsam-Kinofilm.
Es kommt, wie auch nicht anders zu erwarten, zu Schußwechseln
im Museum. John McClane, der die Live-Übertragung der
Eröffnungsfeier daheim vor dem Fernseher verfolgt hatte, macht
sich sogleich auf den Weg, seiner Tochter zu helfen. Doch bei
seiner Ankunft am Museum (ab dem Moment übernimmt der
Spieler die Steuerung von McClane aus der Ego-Perspektive)
trifft er nicht nur seinen alten Freund Polizeichef Al Powell,
sondern muß auch erschüttert feststellen, dass Gruber seine
Tochter als Geisel genommen hat und mit ihr und den
gestohlenen Kunstwerken flieht. McClanes Aufgabe besteht nun
darin, die Kunstwerke wiederzubeschaffen, seine Tochter zu retten
und Gruber und seine Handlanger zur Strecke zu bringen.
Dabei muß er darauf achten, keine harmlosen Passanten zu
erschiessen, denn sobald eine Zivilperson umkommt, ist das
Spiel beendet und der Spieler darf von vorn, bzw. am letzten
Checkpoint beginnen. Der Weg führt John vom Museum über
den Hollywood Boulevard ins Chinese Theatre und durch diverse
andere bekannte Schauplätze von Los Angeles. Selbst ins Nakatomi
Plaza Gebäude des ersten Kinofilms verschlägt es unseren Helden.
Insgesamt 11 verschiedene Locations/Level muß der Spieler
überstehen, um das Ende zu erreichen.
Neben dem üblichen Waffenarsenal, angefangen von den blanken
Fäusten über Revolver, MP, MG, Scharfschützengewehr, etc. hat
der Spieler auch die Möglichkeit, selbst Geiseln zu nehmen, um
die Gangster daran zu hindern, ihre eigenen Geiseln zu erschiessen.
Desweiteren kann man bei voll aufgeladenem Hero-Time-Balken
eben diese aktivieren. Einmal aktiviert, bewegen sich alle Gegner
in Zeitlupe und nur McClane hat seine normale Bewegungs-
geschwindigkeit, was gerade bei hohem Feindesaufkommen ein
unschätzbarer Vorteil ist.
Soviel zur Story, die durchaus das Flair der Kinofilme einfangen
kann.

Grafik, Sound, F/X:
Auf der technischen Seite kommt das Spiel leider nicht übers
Mittelmaß hinaus. Die 11 Abschnitte sind zwar abwechslungsreich,
jedoch ist die Grafik nur als durchschnittlich zu bezeichnen,
zudem kommt es zu diversen Rucklern, was den Spielspaß
ebenso dämpft wie die zu genaue Kollisionsabfrage, die für
Verzweiflung sorgt, wenn man versucht, durch Türen zu
gehen oder an engen Stellen vorbeizukommen.
Die Soundeffekte sind okay und in der deutschen
Synchronisation kann man sogar mit der offiziellen deutschen
Bruce Willis-Synchronstimme von Manfred Lehmann aufwarten.
Jedoch ist die Lokalisierung dennoch kein Ohrenschmaus.
Lehmann spult gelangweilt seinen Text herunter und die
restlichen deutschen Stimmen lösen eher ungewollte Lachanfälle
aus anstatt zur Atmosphäre beizutragen. Die englischen
Stimmen sind zwar auch nicht gerade eine Offenbarung,
aber für alle des Englisch mächtigen die bessere Alternative.

Steuerung und Spielspaß:
Wer schon öfter Ego-Shooter auf der PS2 gespielt hat, dürfte
mit der Steuerung kein Problem haben, da sie genauso angelegt
ist wie bei anderen Ego-Shootern. Mit dem linken Analog-Stick
steuert man McClane durch die Locations, während man sich
mit dem rechten Stick umschauen kann. Das Steuerkreuz dient
zum Waffenwechsel, was hier besonders ungünstig gelöst ist,
da die Gegner munter weiterballern, während man sich durchs
Waffenmenü kämpft. Mit der R1-Taste schießt man, und dank
eingeschalteter Zielautomatik trifft man auch immer, was
eingefleischten Zockern vieleicht zu einfach erscheint.
Schaltet man die Zielautomatik jedoch aus, bekommt man mit
dem zitternden Fadenkreuz kaum einen Treffer zustande.
Die Dreieck-Taste dient zum Springen, während man mit Druck
auf die Quadrat-Taste sowohl in die Hocke gehen, als auch in
den Kriechmodus schalten kann. Mit der X-Taste kann man
Aktionen durchführen (mit Charakteren reden, Schränke
durchsuchen, Geiseln nehmen etc.).
Der Spielspaß hält sich aufgrund der genannten technischen
Probleme leider in Grenzen, da es im Ego-Shooter-Genre
bessere Podukte auf dem Markt gibt.
Auch der Mehrspielermodus, den die Entwickler dem Spiel
spendiert haben, hebt Die Hard: Vendetta nicht über den
Durchschnitt. Somit reiht sich das Spiel in die Liste der Titel
ein, die ausschliesslich von einer starken Lizenz leben.
Von Vivendi Universal ist man in dem Bereich bisher besseres
gewohnt
(Das Ding aus einer anderen Welt, Jurassic Park:
Operation Genesis,
Der Herr der Ringe: Die Gefährten, Hulk etc.),
aber wenn das Gros der Lizenztitel bei Vivendi weiterhin so
hohe Qualität hat wie die genannten Titel, darf man solche
Ausrutscher auch mal verzeihen.

Fazit: Stirb-Langsam-Fans können zugreifen,
ale anderen sollten erstmal probespielen.
 

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