PS2

Die Matrix-Trilogie gehört zu den beliebtesten und
meistgehyptesten Blockbustern unserer Tage. Auch wenn
die Fortsetzungen zu keinem Zeitpunkt das Niveau des
Originals erreichen, waren sie dennoch Kassenschlager
und das Interesse des Publikums am Matrix-Universum
ungebrochen. Mit dazu beigetragen dürfte auch die bis
dato wohl einmalige Marketiing-Strategie von Warner,
bzw. den Wachowski-Brüdern, die die kreativen Köpfe
sind, aus denen das Matrix-Universum entsprang.
Denn um alle Geheimnisse der Matrix zu erfahren, muß
der Zuschauer nicht nur die Film-Trilogie gesehen haben,
sondern auch die Zeichentrickkurzfilme der "Animatrix"
und auch das Computerspiel "Enter the Matrix"
gespielt haben, welches parallel zum zweiten Kinofilm für
alle vier gängigen Systeme (PC, Xbox, Playstation2 und
GameCube) erschien und über eine Stunde exklusiv für
das Spiel gedrehtes Filmmaterial mit den Original-
Filmschauspielern enthält.
Mit Produktionskosten von 47 Millionen Dollar ist es das
teuerste Computerspiel aller Zeiten. Wobei die Zahl sich
schnell relativiert, wenn man berücksichtigt, dass ein
nicht unbeträchtlicher Teil dieser 47 Millionen Dollar
dazu aufgewendet wurde, das verantwortliche
Entwicklerstudio, das renommierte Shiny Entertainment,
aufzukaufen. Ob sich der Aufwand letztendlich gelohnt
hat, kann man im Folgenden erfahren.

Die Story:
Die Handlung des Spiels läuft parallel zu der des zweiten
Kinofilms ab. So erfährt der Spieler hier mehr über einzelne
Charaktere, die im Film nur kurz vorkommen, aber dennoch
wichtig sind. Der Spieler kann zu Beginn entscheiden, mit
welchem von zwei verschiedenen Charakteren er spielen
möchte, wobei jeder Charakter seine eigene Storyline hat,
man das Spiel also mindestens zweimal durchspielen muß,
um wirklich alles gesehen zu haben. Die zur Auswahl
stehenden Charaktere sind Niobe (in den Filmen gespielt
von Jada Pinkett-Smith, der Ehefrau von Will Smith) und
Ghost (in den Filmen gespielt von Charles Wong).
Selbstverständlich begegnen die Charaktere auch den
Hauptcharakteren der Trilogie, Neo und Trinity, da die
Handlungsstränge zwischen Filmen und Spiel sehr eng
miteinander verwoben sind. Nähere Story-Details zu
nennen, würde den Spass am Spiel etwas verringern,
daher nur soviel. Die Story hat ein ähnliches Niveau wie
Teil 2 und 3 der Trilogie.

Grafik, Sound, F/X:
Tja, wenn man sich die technischen Aspekte des Spiels
näher anschaut, fragt man sich wirklich, wofür die
47 Millionen Dollar ausgegeben wurden. Die Grafik ist recht
unspektakulär und wirkt etwas kahl. Man kann zwar einige
Elemente der Umgebung bei Schußwechseln in
Mitleidenschaft ziehen, doch das konnte man bereits
bei Metal Gear Solid 2 und da sah das Ganze besser
aus.
Der Zeitlupeneffekt, für den die Matrix-Filme so berühmt
sind, ist zwar nicht schlecht, sieht aber bei Max Payne
besser in Szene gesetzt aus. Grafisch reißt der Titel
jedenfalls keinen vom Hocker und ist auch nicht wirklich
revolutionär.
Auch die Soundeffekte, die Hintergrundmusik und die
Special Effects kommen über den Durchschnitt nicht
heraus. Grundsätzlich ist es zwar okay, aber bei einem
Spiel mit derart hohen Entwicklungskosten und einem
so großem Hype darf man getrost mehr erwarten.

Steuerung und Spielspaß:
Die Steuerung ist gelungen, aber in dem Bereich kann man,
wenn man sich an den Referenz-Titeln orientiert, auch nicht
allzuviel falschmachen. Was den Spielspass angeht, ist
dieser zumindest für Matrix-Fans sehr hoch. Nicht nur
wegen der Möglichkeit, selbst in der Matrix agieren und
gegen Agent Smith und seine Spießgesellen antreten zu
können, sondern auch, weil die Entwickler einen
Hacker-Modus eingebaut haben, in dem man über eine
Art DOS-Bildschirm einzelne Befehle eingeben und sch in
die Matrix einhacken kann. So kann man nicht nur Cheats
freilegen, sondern auch Botschaften von Neo und Co.
empfangen.
Natürlich sind diese Optionen, die die Freaks sicher
begeistern werden, für jeden, der siich nicht als
Hobby-Hacker betätigt, überflüssig.
Sie werden dafür aber auch nicht unbedingt benötigt, um
das Spiel zu lösen, sondern sind nur ein nettes Feature für
die echten Fans. Ansonsten ist das Spiel eine Mischung
verschiedener Genres.
Primär ein Third-Person-Action-Game, bei dem man
Agenten aus dem Weg räumen und Keycards u. ä. finden
muß, sich aber auch auf Nahkämpfe einlassen kann, hat
man in einigen Missionen auch die Aufgabe, eine
Verfolgungsjagd mit dem Auto zu überstehen.
Je nach Charakter sitzt man entweder am Steuer des
Wagens, oder lehnt mit der Waffe im Anschlag aus dem
Fenster, um die Verfolger in Schach zu halten.
Kurzum, für jede Menge Abwechselung ist also gesorgt.
Das Spiel wird zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Fazit:
Wegen der Story und exklusiven Filmsequenzen
ohnehin ein Muß für jeden Matrix-Fan, bekommt
auch jeder, der mit dem Matrix-Universum nicht
so vertraut ist,ein unterhaltsames Spiel, dessen
technische Präsentation aber leider in keinem
Verhältnis zum finanziellen Entwicklungs-
Aufwand steht.

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