Starke Filmlizenzen sind so etwas wie eine Spezialität von
Vivendi Universal Interactive. Auch Steven Spielbergs
Kassenschlager Jurassic Park ist nun Thema eines
Computerspiels geworden, welches seit Mai 2003 für alle
gängigen Plattformen erhältlich ist. Die Entwickler haben
aber kein Action-Adventure im Stile eines Dino Crisis ge-
schaffen, sondern das Potenzial erkannt, das in der Vorlage
steckt und eine Themen-Park-Simulation daraus gemacht.

Die Story:
Wer die Jurassic Park-Filmtrilogie kennt, dürfte mit den
grundlegenden Gegebenheiten vertraut sein. Der Spieler
bekommt ein paar Tausend Dollar Startkapital und hat die
Aufgabe, damit seinen eigenen Jurassic Park zu bauen.
Dabei kann er alles selbst bestimmen: Angefangen von der
Größe, Form und Vegetation der Insel, auf der man seinen
Park erbauen möchte, über die Dinosaurierarten, die man
züchten möchte, bis hin zu den verschiedenen Besucher-
attraktionen wie Dino-Safari oder Aussichtsplattformen hat
man freie Hand, sofern das Geld reicht. Ziel des Spiels ist es,
einen erfolgreichen, profitablen und wirtschaftlich Park zu
betreiben. Bevor man jedoch erste Besucher empfangen
kann, braucht man notwendigerweise mindestens einen
Dinosaurier zur Eröffnung des Parks. Dafür muß man
zunächst einzelne Teams anheuern, die unter der Leitung
von Dr. Alan Grant an verschiedenen Ausgrabungsstellen
nach Fossilien suchen, mit denen in Dr. Wu's Laboratorium
die DNA der jeweiligen Sauriergattung rekonstruiert wird.
Sobald man 50% einer DNA besitzt, kann man eine Brut-
anlage in seinem Park erbauen und mit der Zucht beginnen.
Doch damit fangen die eigentlichen Probleme erst an:
Nicht nur, dass man sich um die Wünsche und Ansprüche
der Besucher kümmern muß, die neben vielen Dinosauriern
natürlich auch andere Dinge verlangen, die im Freizeitpark
üblich sind, wie Ruhezonen, Bänke, Abfalleimer, Geldauto-
maten, Souvenirshops, Kioske etc.
Zusätzlich muß man auch noch darauf achten, wie es den
Dinos geht, wenn sie krank werden, Amok laufen oder
schlicht und ergreifend nur Hunger oder Durst leiden und
schnellstens Gegenmaßnahmen einleiten.
Erschwert wird das Ganze noch durch die ein oder andere
Naturkatastrophe, (z. B. Tornados) die den Park heimsuchen
und schlimsmte Verwüstungen auslösen können.
Bis man endlich einen erfolgreich laufenden Dino-Park hat,
der solide Gewinne einfährt und dessen Besucher rundum
zufrieden sind, vergehen viele spannende Spielstunden.

Grafik, Sound, F/X:
Die technischen Aspekte des Spiels sind auf hohem Niveau.
Nicht nur die Benutzeroberfläche ist mit den verschiedenen
Menüs sehr übersichtlich gestaltet, auch die Grafik ist
detailliert und realitätsnah gestaltet. Man kann sich seinen
Park aus jedem beliebigen Blickwinkel betrachten und auch
rein- und rauszoomen, einzelne Dinosaurier bei ihrem
Tagesablauf beobachten oder einen Besucher auf seinem
Weg durch den Park verfolgen oder sich einfach nur daran
erfreuen, wie die Palmenblätter im Wind wiegen.
Der Sound steht der Grafik in nichts nach. Für die Ge-
räusche der Dinosaurier (Fußtrampeln, Knurren, etc.)
hat man die Originaleffekte aus den Kinofilmen verwendet,
die die Atmosphäre gekonnt untermalen. Die Wettereffekte,
wie Wind, Sturm und Gewitter sind ebenfalls sehr gelungen
und für die musikalische Untermalung sorgt der Original-
Filmsoundtrack von John Williams.
Insgesamt tragen die technischen Aspekte einen nicht
unwesentlichen Teil dazu bei, dass der Spieler sich
in die Welt seines eigenen Jurassic Parks hineingezogen
fühlt, was eines der größten Komplimente ist, die man
einem Videospiel machen kann.

Steuerung und Spielspaß:
Die Steuerung ist leicht erlernbar. In den einzelnen Menüs
bewegt man sich mit den Richtungstasten und der X-Taste
umher, den Ranger-Hubschrauber steuert man mit dem
Analog-Stick über den Park. Nach kurzer Eingewöhnung
ist es jedenfalls kein Problem, mit dem Heli von der Ranger-
station zu starten, zu einem kranken Dino zu fliegen und
ihn mit einem gezielten Schuß zu betäuben.
Dank der gesamten Präsentation ist der Spielspaß extrem
hoch. Das gilt sowohl für Jurassic Park- und Dino-Fans,
als auch für alle Freunde anspruchsvoller Wirtschafts-/
Management-Simulationen im Stile von Theme Park oder
Sim City.
Langeweile kommt jedenfalls so schnell nicht auf, da
immer wieder mal ein neues Problem auftaucht.
Da man während der laufenden Spielzeit auch neue Dino-
Arten bekommt und die beliebtesten (und gefährlichsten)
wie Triceratops, Spinosaurus oder T-Rex erst nach einiger
Zeit verfügbar werden und jeder Park-Besitzer, der etwas
auf sich hält, natürlich auch mindestens einen Tyranno-
saurus in seinem Park haben möchte, verbringt man
einige spannende und abwechslungsreiche Stunden
an der Konsole.
 

Fazit: Uneingeschränkt Empfehlenswert, da
hier sowohl Dino-, als auch Simulations-Fans
auf ihre Kosten kommen.

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