Das Büro im Westentaschenformat:
Nokia Communicator 9210



NC 9210 in aufgeklappten Zustand. Besonderes Lob verdient das Farbdisplay

Nun ist er endlich da der neue Communicator von NOKIA! Rechtzeitig zum dritten
Jahrtausend stellt Nokia die nächste Generation des Communicators vor. Zahlreiche
Weiterentwicklungen machen den Nokia 9210 Communicator zu einem vielver-
sprechenden Nachfolger der legendären Modelle Nokia 9000i und Nokia 9110/9110i.
Er wartet auf mit vielen Funktionen die neu sind! Aber auch die ganze Vorzüge des alten
Commicators sind nicht verloren gegangen. Der Nachfolger präsentiert sich gut
überarbeitet.

Bereits mit der ersten Communicator-Generation war Nokia Vorreiter auf dem Gebiet
der Smartphones. Die überarbeitete Version 9210 protzt mit Farb-Display, HSCSD und
vielen Zusatzfunktionen.

Wir haben das Gerät etwas genauer unter die Lupe genommen. eines sei gleich
vorweggenommen: vieles gefiel uns - aber es gab auch einiges zu bemängeln.

Im Vergleich zum legendären Vorgänger hat sich dessen PDA-Funktionalität am Meisten ge-
wandelt. Besonders das Farbdisplay (640x200 TFT) sticht ins Auge und ist ein  echter "Hingucker".
Desweiteren hat NOKIA dem 9210 einen neuen Prozesor verpast.  Es rechnet nun ein
"32-bit ARM9 based  RISC 200 MHz" für den fortschrittsgläubigen Nokia  Communicator-User.
Dieser Fortschritt macht sich deutlich positiv bemerkbar bei den Anwendungen.

In punkto Grösse hat sich nichts geändert. Nur ist er ein bischen leichter
geworden. der NC wiegt nun nur noch 244g. Mit der Gewichtsreduktion
versucht das neue Modell vom Ziegelstein-Image loszukommen. Der Aufklapp-
Organizer hat trotz des geringerenGewichts angenehm zu bedienende Tasten –
an ein Zehn-Finger-System isttrotzdem nicht zu denken. Das ist schade, vor
allem dann, wenn man die integrierten Funktionen voll nutzen möchte.
 


Fast noch handlich: NC 9210
 

Das Farb-Display und der vorinstallierte Browser laden zum Surfen ein

An Internet-Vergnügen ist nur bedingt zu denken. Ohne Touch-Screen fällt es zum
Beispiel schwer, auf Web-Seiten Links auszuwählen. Stattdessen muss man den
Cursor über die Tabulator-Taste steuern. Bei tabellarisch aufgebauten HTML-Seiten
springt man so von links nach rechts durch alle Spalten.

Der Communicator versteht sich prinzipiell sehr gut mit Outlook, Microsoft Schedule
und Lotus Notes. Gut gelungen ist auch die Kompatibilität mit Microsofts Office-Paket.
Alle Funktionen sind, wie bei Geräten aus dem Hause Nokia zuzmeist üblich, intuitiv
bedienbar.
 

Das Nokia 9110 ist eine all-in-one Lösung. Mit im Paket sind folgende Anwendungen:
Office, Email, Fax, SMS, Kalender, Kontakte, WAP und WWW. Der Communicator
vereint zwei Seelen in seinem Gehäuse - PDA und Handy arbeiten unabhängig von-
einander. Das Mobiltelefon mit einem Nokia-System, der PDA mit Symbians Betriebs-
system Epoc 6. Sie können das Handy abschalten und trotzdem mit dem PDA weiter-
arbeiten. Vorteil: Sie kriegen ein gutes Nokia-Handy und einen PDA. Nachteil: Nicht alle
Handy-Funktionen lassen sich über die PDA-Oberfläche steuern.

Was unsere Redaktion an dem Gerät faszinierte war die Möglichkeit Bilder von einer
Digicam direkt zu übermitteln und gleich am Commi anzuschauen. Die Bilder werden
einfach per Infrarot von der Cam an dem NC übertragen und stehen unmittelbar sofort
zum Versenden z.B. per E-Mail oder Fax zur Verfügung.

Die ersten Geräte wurden mit einer Digicam zusammen ausgeliefert. Diese Digitalkamera
ist zwar nicht der Hammer aber reicht durchaus aus ein paar Schnapschüse zu machen
um die daheimgebliebenen über den schönen Urlaub informieren und neidisch zu machen.

Was auch positiv auffählt ist die erhöhte Standbyzeit des neuen NC´s ggü. dem Vorgänger.
Diese liegt bei bis zu 230 Stunden. Wenn die Telefonschnittstelle aus ist werden Zeiten bis
zu 400 Stunden erreicht bis der Commi wieder an die Dose zum Tanken muss.

Die Conectivity am PC hat NOKIA auch gründlich überarbeitet

Es ist nun möglich Daten direkt zu Kopieren. Die Suite läuft nur ihm Hintergrund und wird
erst gestartet wennn man sie braucht.  So kann man auf dem PC erstellte Daten einfach
auf den Communicator  schieben per "Drag&Drop" und umgekehrt.
 

Nachfolgend beschreiben wir die Funktionen des NC´s:
 

Telefonfunktionen

Der Communicator ist ein Mobiltelefon. Klar. Man kann also damit telefonieren.
Grundsätzlich verhält sich die Bedienung so wie bei einem Nokia 6110, bis auf ein
paar Kleinigkeiten. Eine SMS kann man z.B. nur im Organizerteil schreiben, aber
nicht am Handyteil. Der Profilknopf dürfte auch nur aufgrund der optischen
Ausgewogenheit der Tastatur seine Berechtigung haben, denn die Auswahl der
Profile geschieht auf dem 6110 mittels Ein/Ausschalter genausogut. Telefonieren
kann man übrigens auch bei aufgeklapptem Organizerteil. Sobald man nämlich
aufklappt wird eine Freisprecheinrichtung aktiviert, die sogar recht gut funktioniert.
Eine Konferenzschaltung käßt sich mittels Adressverzeichnis am Großen Display
des Communicators wesentlich komfortabler einrichten und man kann wärend
man telefoniert auch Notizen machen.

Telefax

Ein Fax zu verschicken ist mit dem Communicator wirklich sehr einfach. Man
schreibt einfach seinen Text, genauso wie man es bei einer Notiz oder Email
machen würde und schickt ihn dann ab. Empfangen wird ein Fax in Form einer
Grafik und auch als solche angezeigt.

Email

Das Schicken von Emails ist wohl das, wofür dieses Gerät am besten
geeignet ist und diese Funktion kann auch wirklich als ausgereift bezeichnet
werden. Hinzugekommen ist, gegenüber dem Vorgänger (Communicator 9000)
die Möglichkeit, andere Dateien wie z.B. Bilder als Attachment an eine Emails
anzuhängen. Auch können per Mail empfangene Bilder jetzt auf dem Display
dargestellt werden. Ansonsten kann man mit der EmailFunktion das machen,
was man erwartet: Emails abschicken und empfangen.

Web Browser

Hierbei handelt es sich um einen sehr einfach gehaltenen Web Browser der
vor allem gut dazu geeignet ist, reine Textseiten darzustellen. Bilder können
zwar auch angezeigt werden, aber die Übertragung dauert dann schon sehr
lange und eshalb ist davon abzuraten. Seiten, die viele Grafiken, JavaScript,
JAVA oder gar Inhalte anbieten, die nur durch ein Browserplugin angezeigt
werden könne sind für den Communicator nicht geeignet. Frames werden
auch nicht dargestellt, aber es wird eine Auswahl angeboten, welche der
vorhandenen Frames man gerne öffnen möchte.

Weitere Internetsoftware

Auf der mitgelieferten CD-Rom befinden sich unter anderem ein FTP-Client
sowie eine Telnet-Applikation. Beide tun das was der Name erwarten lässt,
wobei das Telnet krampfhaft versucht, das gesamte Terminalfenster auf
dem Display des Communicators darzustellen. Man benötigt schon sehr
gute Augen um die kleine Schrift lesen zu können.

Kontaktverzeichnis

Eine elektronische Adressdatenbank ist natürlich auch vorhanden. Alle darin
gespeicherten Daten wie Telefonnummern, Faxnummern sowie Emailadressen
werden von den jeweiligen Anwendungen verwendet. Wirklich sehr praktisch!
Sinnvoll ist hier auch, daß man die einzelnen Datenfelder beliebig ändern kann
und sie somit an die jeweiligen Bedürfnisse anpasst. Nicht jeder hat schliesslich
ein Faxgerät, ein Mobiltelefon sowie eine Emailadresse.

Textverarbeitung

Dies Bezeichnung ist zwar etwas hoch gegriffen, aber grundsätzlich trifft sie zu.
Immerhin kann man mittels Notizbuch einen Text mit Formatierungen wie Fettdruck,
Unterstreichen sowie verschiedenen Schriftarten und Schriftgrößen vornehmen.
Das ist wiederum gerade für das Erstellen von Faxmitteilungen sehr nützlich.

Kalender und Terminplaner

Neben Telefon und Email wohl die wichtigste Anwendung des Communicators.
Der Kalender ist im Vergleich zum "alten" Communicator einfach gut gelungen.
Alle Funktionen die der alte NC  hatte wurden durch neue ergänzt. Nun
ist es z.B. möglich mehrere Kalender gleichzeitig zu haben. Z.B. einen Privaten
und einen für die Firma. Der Kalender verrichtet mit seiner akustischen
Erinnerungsfunktion wirklich gute Dienste. Man kann für jeden Termin die genaue
Uhrzeit, Dauer sowie Häufigkeit (manche Termine wiederholen sich schließlich in
regelmäßigen Abständen) eintragen und sich eine bestimmte Zeit vor dem
Eintreten des Termins akkustisch daran erinnern lassen. Sehr nett ist auch die
grafische Darstellung der Termine einer Kalenderwoche mittels Balkengrafik.

Zubehör

Hier findet man neben (vom 9000er her bekannten) Dingen wie Taschenrechner,
Ruftoneditor und Uhr noch die Möglichkeit der Sprachaufzeichnung. Der
Communicator speichert die aufgenommenen Geräusche als wav-Datei ab. Somit
können auch importierte wav-Datein abgespielt werden. Diese kann man sogar
als Rufton sowie Anwendungsklang vergeben.
 

Epoc 6 angepasst

Nokia verwendet eine Überarbeitung des Epoc-Systems. Die Folge: Nur
angepasste Epoc-Programme lassen sich nachträglich installieren. - Das
Zweigespann lässt wenig Wünsche offen: Infrarot-Schnittstelle, Daten -und
Faxmodem, Dualband, HSCSD-Unterstützung, Freisprech-Einrichtung,
MMC-Erweiterungsschacht und  Farb-Display sind dabei. Besonders das Display
begeistert mit 4.096 Farben und  einer Auflsösung von 640 x 200 Bildpunkten.
 

Speicher satt

Speichertechnisch hat NOKIA dem "kleinen Wunderwerk" 14 MB im Gerät spendiert
und noch eine Speicherkarte draufgepackt die nocheinmal 16 MB Daten beherbergen
kann. Efektiv stehen den User aber nur gesamt 18 MB zur Verfügung da das System
Platz und Arbeitsspeicher benötigt.

Wem das nicht langt kann Speicherkarten bis zu 64 MB (!)  verwenden.
Der MMC-Schacht ist unterhalb des Akkus versteckt. Eine kleine Klappe
zaubert den Einschub-Schacht hervor. Vorsicht: Die Klappe kann leicht
abbrechen!

An Anwendungen fehlt es dem neuen auch nicht. Kommt er doch mit
einem zwar etwas abgespekten Office daher das es zuläst Word Dokumente und
Exel Files zu bearbeiten. Sogar PowerPoint Dateien lassen sich anzeigen und
über eine spezielle  Schnittstelle auf einen Videoprojektor spielen. Standardmässig
ist auch ein Datei Manager installiert der einfach und  komfortabel den Zugriff
auf die gespeicherten Daten ermöglicht.

Auch positiv zu erwähnen ist der schneller gewordene Internetzugang. Hier
erreicht man jetzt, sofern der Netzbetreiber das unterstützt, mit  HSCSD bis
zu 43.2 KB/s . Der Browser kan im gegensatz zum alten NC Frames anzeigen
und unterstützt JAVA Script. Auch SSL wird unterstützt.  Somit werden - zumindest
theoretisch -breitbandige Internetlösungen  ermöglicht.

Der Nokia-Communicator ist in erster Linie als Business-Gerät konzipiert.
Dafür weist er für diese attarktive Zilegruppe noch einige Unzulänglichkeiten
auf. Beispielsweise fehlt ein Vibrations-Alarm, der sich vor allem in leisen Umgebungen
bewähren würde. Die Synchronisation klappt leider nur mit Windows. Für Linux und Mac
bietet Nokia derzeit keine Software - schade. desweiteren vermistten wir einen Touch-
Screen wie er sich bei PDA´s durchgesetzt hat. Dies würde die Navigation im Browser
erheblich vereinfachen. Und auch Bluetooth wäre mit einer Freisprecheinrichtung eine
ideale sinnvolle  Ergänzung zu dem Communicator.

Vorurteil Ziegelstein: Der Communicator wird wegen seiner Form oft mit
einem Ziegelstein verglichen. Aber dies ist der Preis den man für diese
universellen Einsatzmöglichkeiten bezahlen muss.

Fazit: Allem in allem ist NOKIA trotz gewisser Einschränkungen
und kleiner Mängel mit dem 9210  ein echtes Westentaschenbüro
gelungen.
 
 
Netzstandard: GSM 1800/900
Akkutyp:  Li-Ion
Maximale Stand-
by-Zeit: 
230h
Maximale Sprechzeit:  10h
Infrarotschnitt-
stelle: 
IrDA
Bluetooth:  nein
WAP:  WAP 1.1 und WTLS,
WAP mit HSCSD
E-Mail-Client vorhanden
Modem eingebaut:  9.6kbit/s
HSCSD: 43.2kbit/s down,
28.8kbit/s upstream
Maße und Gewichte: 15.8 x 5.6 x 2.7 cm
248 g
Preis: zirka 9.00 Euro
Info: www.nokia.de
Tab.1:  Weitere Daten des Nokia Communicator 9210
 
 

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