Wings of Destiny Festival - Part I
Am 12. Juli 2008 wurde das Musikzentrum Hannover einmal
mehr zum Treffpunkt der hannoverschen Gothic-Gemeinde.
Nachdem knapp einen Monat zuvor das beliebte Secret
Garden Festival an gleicher Stelle gefeiert wurde, lud nun
die Booking-Agentur Wings of Destiny zum Feiern ein.
Vier Bands aus dem aktuellen Roster der Agentur gaben
sich ein Stelldichein.


                                AKANOID

Den Anfang machten die Alternative/Independent Rocker
von Akanoid, die für die Aufgabe, das zahlreich
erschienene Publikum anzuheizen, bestens geeignet
waren. Weiter ging es mit einem alten Bekannten.
Darrin Huss hat schließlich eine lange Zeit in Hannover
gelebt. Der kanadische Sänger, der mit seiner Band
Psyche schon seit über 25 Jahren auf allen Bühnen
der Welt unterwegs ist und damit ohne Übertreibung
zu den Urgesteinen der Szene gezählt werden kann,
bot diesmal neben der gewohnten Kost auch eine
kleine Überraschung:  Mit dem Kommentar
„Zum W.o.D.-Festival muß man sich ja auch etwas
besonderes einfallen lassen und deshalb spielen wir
jetzt erstmals einen Song unplugged!“ holte die
Band die Akustik-Gitarre hervor und performte
tatsächlich unplugged, wobei das Experiment
durchaus zu begeistern wusste und als gelungen
betrachtet werden konnte.


                            Darrin Huss (PSYCHE)

Die dritten im Bunde waren Garden of Delight.
Die Goth Rocker um Frontmann Artaud haben im Vorfeld
angekündigt, dass die aktuelle Tour die letzte sein wird,
da sich die Band nach dem finalen Abschlusskonzert
am 1. November in Berlin auflösen wird.
Entsprechend gross war auch die Zuschauerresonanz
zum Auftritt der Band. Mit dem Einsatz der Nebelmaschinen
machten sie locker den Sisters of Mercy Konkurrenz,
sprich das Musikzentrum war binnen kürzester Zeit derart
eingenebelt, dass man die Band auf der Bühne allenfalls
noch schemenhaft erkennen konnte. Das gehört aber zur
Atmosphäre eines Garden of Delight-Auftritts und war
definitiv so gewollt.


                                GARDEN OF DELIGHT

Nach ihnen gab es eine etwas längere Umbauphase, zumal
die Klimaanlage Schwerstarbeit leisten musste, um den
Nebel wieder aus dem Saal zu entfernen, die Crüxshadows
Nebeleffekte aber nur sparsam einsetzten, denn sie wollten
schließlich gesehen werden.
Es gab auch einiges zu sehen!
Da wäre zum Einen die Bandbesetzung, die seit dem letzten
Auftritt in Hannover gewechselt hat. So ist Violinistin
Rachel McDonald aus der Band ausgeschieden und an
ihrer Stelle sorgen nun zwei Violinisten unterschiedlichen
Geschlechts für die Streicher-Elemente.


                            Rogue (THE CRÜXSHADOWS)

Am Keyboard und am Bass sind auch Damen aktiv und
zusätzlich dürfen natürlich auch die beiden Tänzerinnen
nicht fehlen. Die einzelnen Bandmitglieder waren bis auf
die Keyboarderin ständig auf der Bühne unterwegs, so
dass selbst ohne Sänger Rogue ein dynamisches Setbild
entstand. Dass Rogue natürlich wieder viele Ausflüge ins
Publikum machte und Bühnengerüst und Tresen für seine
obligatorischen Klettereinlagen nutzte versteht sich von
selbst. Die Setlist war ein regelrechtes Best of, was auch
nicht ganz unpassend ist, denn das nächste Album wird
eine Best of-Compilation sein.

Aber neben Evergreens wie „Deception“, „Winterborn“,
„Foreverlast“, „Wake the White Queen“, „birthday“ und
„Dragonfly“ gab es natürlich auch die neue Single
„Immortal“ live zu hören. Mit „Marylin My Bitterness“
beendete er das Set, in dem er zu dem Song  wieder
einmal das Publikum auf die Bühne holte.
Doch die Zugaberufe wurden danach nicht leiser, so
dass die Band noch einmal zurück kam und ein paar
ältere Stücke spielte, ehe das Publikum zur Dark
Summer Party mit Kai Hawaii entlassen wurde.
Das Rogue hinterher noch den Fans am Merchendising-
Stand für Fotos, Autogrammwünsche und Gespräche
zur Verfügung stand, versteht sich bei ihm von selbst.
Das W.o.D.-Festival war also ein voller Erfolg und wird
hoffentlich im nächsten Jahr eine Wiederholung erfahren.

Text: Steve Palaser
Fotos: dito
 

Impressionen:


 

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