Castle Rock 9 – Schloss Broich rockt wieder


                                 Schloss Broich

Bereits zum neunten Mal pilgerten Musikfans aus ganz
Deutschland zum kleinen, aber feinen, Castle Rock Festival
auf Schloß Broich im Herzen von Mülheim an der Ruhr.
Zeitgleich fand an dem Wochenende zwar nur wenige
Kilometer entfernt im Amphitheater Gelsenkirchen das
Blackfield Festival statt. Glücklicherweise hatte das Castle
Rock dadurch keine nennenswerten Besuchereinbussen
zu verzeichnen. 1.800 Fans passen in den Schlosshof, über
1.500 Tickets gingen bereits im Vorverkauf weg und die
Restkarten an der Tageskasse setzten auch keine Spinnweben
an.

Der Wettergott meinte es auch wieder gut mit dem Festival.
War es in den Tagen zuvor doch eher bewölkt und regnerisch,
konnte man sich an diesem Samstag über blauen Himmel
und strahlende Sonne freuen. Als erste Band stimmten die
Goth Rocker von Rozencrantz das bereits zur Mittagszeit
zahlreich erschienene Publikum auf den Tag ein.
Solide und gut anzuhören kann man den Jungs eine gute
Performance bescheinigen.
Das Diablo Swing Orchestra klang auch gefällig, doch für
richtige Stimmung sorgte erst Louis Manke mit Staubkind,
der mit eingängigen Rocksongs und deutschen Lyrics,
die er gewohnt emotional darbot, das Publikum begeisterte.
Die Industrial Rocker von Jesus on Extasy schlugen in
dieselbe Bresche, nur das die Songs eben in englischer
Sprache waren. Die Fans waren jedenfalls sehr angetan
von der Band.


                       DIABLO SWING ORCHESTRA

Die Metal-Combo Crematory befriedigte dann die Fraktion,
die eher der härteren Gangart zugewandt war, so dass
noch vor den Headlinern bereits einiges an Abwechslung
geboten war.


                                  CREMATORY

Die ersten der beiden Headliner waren Unheilig, die sogar
Besucher des Blackfields zum Castle Rock lockten, wie
man an T-Shirts und Bändchen erkennen konnte.
Die Live-Auftritte des Grafen mit seiner Band sind aber
auch immer denkwürdige Ereignisse. Nicht umsonst waren
viele Locations seiner „Puppenspieler“-Tour zum
gleichnamigen aktuellen Album flugs ausverkauft.
Und auch auf dem Castle Rock hat er die Erwartungen
der Fans wieder voll erfüllt. Er spielte Stücke aus
„Puppenspieler“ wie zum Beispiel das geniale „Feuerengel“,
vergaß aber auch die bereits beim Publikum beliebten
Hits seiner vorigen Alben nicht. So durfte man mit
der „Maschine“ mitklatschen, zu „Sage ja“ mittanzen
oder zu „Mein Stern“ mit Feuerzeugen und den Armen
mitschwingen. Was natürlich nicht fehlen durfte, war
sein persönlicher Lieblingssong „Freiheit“, und seine
Ankündigung, sich ca. 20 Minuten nach dem Auftritt
am Merchandising-Stand  den Fans zu stellen, machte
ihn nur noch sympathischer als ohnehin schon.
Ein erfolgreicher Künstler ohne Starallüren, trotz des
Erfolges auf dem Boden geblieben, bei ihm merkt man
einfach die Ehrlichkeit seines Tuns. Dies ist vermutlich
auch einer der wesentlichen Grundsteine seiner
Beliebtheit bei den Fans.


                                UNHEILIG

Als Letztes rockten Atrocity den Schlosshof.
Alex Krull und seine Band spielten die 80er-Jahre Hits
aus ihren Alben „Werk 80“ und „Werk 80 II“, sorgten
mit Tänzerinnen und Feuereffekten auch für
optischen Genuss.
Kurzum, das Castle Rock 9 war wieder einmal ein
voller Erfolg und man kann sich bereits auf das
10. Castle Rock (04.07.2009) freuen. Es dürfte interessant
sein, welche Bands für das Jubiläum ausgewählt werden.
Doch zuvor wird für die Mittelalter- und Folkgemeinde
noch das Burgfolk zum Anlaufpunkt. Selbiges findet
am 16. August 2008 statt und wartet diesmal mit Bands
wie Faun, Saltatio Mortis und Fiddlers Green auf.

Lothar Kaesler
Steve Palaser

Impressionen:


 

     DIABLO SWING ORCHESTRA


 

                       STAUBKIND


 

                 JESUS ON EXTASY


 

                       UNHEILIG

ATROCITY


 

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