Chamber  - Rockclub Hildesheim
                                                                16.01.2005


                          Chamber-Sänger Max

Eine der ersten Stationen der Tour zum aktuellen Album
„Solitude“ absolvierte das schwarze Kammerorchester im
Rockclub in Hildesheim. Leider war der Titel des Albums auch
fast Programm in Bezug auf die geringe Anzahl der Zuschauer,
die sich an  diesem Abend in die Location verirrte.
Höchstens 50 Leute wollten Max und seinen Chambrini lauschen,
was schon ziemlich enttäuschend war. Woran es lag, darüber
kann man nur spekulieren. Zum einen ist es ohnehin schwierig
bis unmöglich, Hannovers Szenepublikum dazu zu bewegen, sich
für ein Konzert in die nähere Umgebung Hannovers zu begeben.
Dies scheint nur beim M’era Luna zu funktionieren. Die Booking
Agentur Wings of Destiny war mit einem ähnlichen Experiment
vor Jahresfrist kläglich gescheitert, als man Hannovers Szene-
publikum mit den nicht unbekannten Acts Eisheilig, The Vision
Bleak und Elis (Ex-Erben der Schöpfung) in die CD-Kaserne in
Celle locken wollte und die drei Bands dort bemitleidenswerter-
weise vor nur 10 Leuten spielen mussten.


                   Chamber-Cellistin Katharina

So schlimm erwischte es Chamber zwar nicht, aber die Band
hatte schon unter der notorischen Reiseunlust der hannover-
schen Szene zu leiden. Zu allem Überfluß gab es auf dem
Werbeflyer des Rockclubs auch noch einen unglücklichen
Zahlendreher, die Termine des Chamber-Konzertes und
dem Auftritt von Eric Fish waren vertauscht, aber auch das
kann nicht der einzige Grund für die mäßige Publikums-
Resonanz gewesen sein. Das Mysterium wird man wohl nie
aufklären können.
Wie dem auch sei. Die Vorband Autumnblaze durfte dann
tatsächlich vor einer Handvoll Zuschauer spielen. Die Mehrzahl
der Gäste wollte sich für die Vorband nicht von ihren Sitzen
erheben, obwohl Autumnblaze ihre Sache gut machten und
die Songs durchweg hörbar waren. Insgesamt blieb aber auch
nichts richtig im Ohr hängen, so dass das Gesamtprädikat eben
nur „Ganz nett!“ war und über den Status einer typischen
Vorband, die einen zwar nicht vom Hocker reißt, aber eben
auch nicht nervt, leider nicht hinauskam.


                               Autumnblaze

Dann begann die Umbauphase für Chamber, was inklusive
Stimmen der Instrumente einige Zeit in Anspruch nahm,
bevor die fünf Damen und drei Herren rund um Sänger und
Mastermind Max die Bühne betraten.
Max nahm das alles locker und brachte das Publikum, welches
sich jetzt erwartungsvoll vor der Bühne versammelt hatte, mit
seinem typischen Wiener Charme und Humor immer wieder
zum Schmunzeln. Die Setlist bestand natürlich überwiegend aus
Stücken von der „Solitude“.


                                  Chamber

Von „The Morning After“ über „Torn“ und „Desire And Ruin“
führte der Weg „Miles Away“. Zwischenzeitlich musste Max
seine Stimme noch stilvoll mit einem gepflegten Glas Rotwein
ölen, damit er seinenkraftvollen Gesang auch bis zum Ende
durchhalten konnte. Natürlich durften mit „I Hate Falling in
Love“ auch die für Chamber-Verhältnisse etwas härteren
Klänge nicht fehlen und das traumhaft schön melancholische
„Violets for a Dead Girl“, das aus der Feder von  Cellistin
Katharina und Violinistin Tina stammt, war eines der
Höhepunkte eines ohnehin sehr kurzweiligen Konzertes.
Weitere Highlights neben den bereits genannten Stücken
war eine Cover Version von Alanis Morissettes „Uninvited“,
welche übrigens wie diverse andere Cover-Versionen auf der
Bonus-CD „The Stolen Child“ der Limited Edition des Albums
zu finden ist. Die Edition ist auf 3000 Exemplare begrenzt und
nur noch sehr schwer zu bekommen und schon jetzt ein heiß-
begehrtes Sammlerstück.
Nach der regulären Setlist forderten die wenigen, aber dafür
umso begeisterten Zuschauer die Band noch zweimal zurück
auf die Bühne,
bevor Chamber sich mit einer genialen Cover-Version von
Rammsteins „Engel“ endgültig aus dem Hildesheimer Rockclub
verabschiedeten.


    Katharina bezaubert auch durch ihren Gesang
 

Hoffentlich war die Tour in den anderen Städten erfolgreicher,
was den Zuschauerzuspruch angeht, verdient hätte es
die Combo allemal. Aber auch der Rockclub erwies sich als
gemütliche und atmosphärische Location.
Das Konzert, das in allen Belangen zu überzeugen wusste,
hätte definitiv mehr Zuschauer verdient gehabt.
Andererseits kann man es auch so sehen, dass die
Erschienenen eine Erinnerung an einen schönen Konzertabend
mit nach Hause nehmen, während die Daheimgebliebenen
definitiv etwas verpasst haben.
Mal sehen, wie die Zuschauerresonanz bei ASP ausfallen wird.
Die mit Chamber eng verbundene Band wird im Rahmen ihrer
HUNGER-Tour am 29. April 2005 im Rockclub Hildesheim
Station machen und dort sogar eine EP im Gepäck haben,
die es exklusiv nur auf dieser Tour geben wird.

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Impressionen:


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

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