Tanzwut LIVE  ab 15.11.2004 im Handel
                                                Doppel-CD & DVD

Was lange währt, wird endlich gut. Dieser alte klischee-
behaftete Spruch trifft auf die ersten Live-Silberlinge von
Tanzwut definitiv zu.
Als Anfang 2004 das Vorhaben, eine Live-DVD zu
produzieren, angekündigt wurde, war die Erwartungs-
haltung der zahlreichen Fans entsprechend hoch, zumal
diese erst vor kurzem von der überaus gelungenen
Corvus Corax-Live-DVD „Gaudia Vite“ verwöhnt wurden.
Zur Information für alle Uneingeweihten: Corvus Corax
ist das Hauptprojekt der Mannen um Teufel und Co.
Und während die Könige der Spielleute des Hörers Ohr
mit reinen Mittelalterklängen aus Sackpfeife und Schlag-
werk verwöhnen, tobt man sich mit Tanzwut im Bereich
des Industrial-Mittelalter-Rock aus. Das bedeutet natürlich,
dass die Schwerpunkte hier auch auf fetten Gitarrenklängen
und brachialer Elektronik liegen, wobei das Mittelalter-
element keineswegs zu kurz kommt.
War ursprünglich der 1.11.2004 als Veröffentlichungstermin
vorgesehen, hat sich alles dank technischer Probleme etwas
verschoben, so dass die DVD und die Doppel-CD erst seit
dem 15.11.2004 im Handel erhältlich sind, aber das Warten
hat sich gelohnt.
Werfen wir zunächst einen Blick auf die Doppel-CD, bevor
wir uns der DVD mit ihrem umfangreichen Bonus-Material
zuwenden.
Enthalten ist auf den beiden Silberscheiben dasselbe Konzert,
welches auch auf der DVD zu finden ist und am 8. Mai 2004
vor enthusiastischem Publikum in der Münchener Muffathalle
aufgenommen wurde.

Hier eine Auflistung der einzelnen Titel:

CD 1:

1. Intro
2. Wieder da
3. Ihr Wolltet Spass
4. Labyrinth
5. Auferstehung
6. Meer
7. Lügner
8. Traum
9. Niemals ohne Dich
10. Fatue
11. Balz
12. Komm her
13. Drohne

CD 2:

1. Wächter
2. Was soll der Teufel im Paradies?
3. Erdbeerrot
4. Bitte, Bitte
5. Gnade
6. Dämmerung
7. Königreich
8. Nein, Nein
9. Caupona
10. Extase
11. Gigolo
12. Götterfunken
13. Trummscheid

Inklusive des Intros und der Zugaben insgesamt 26 Stücke,
mit denen Tanzwut die ganze Palette ihres bisherigen
Schaffens Revue passieren lassen. Das Intro ist dann auch
der einzig ernsthafte Kritikpunkt an der CD, denn was Live
oder auf der DVD durchaus spannungsaufbauend ist, wirkt
als Einstieg in die CD etwas langatmig.
Doch ab „Wieder Da“, welches ein perfekter Einstiegsong ist,
haben Teufel, Castus, Kollege A. und Co. das Publikum
gefangen und lassen es bis zum Ende auch nicht wieder los.
Teufel führt den Hörer mit „Spass“ in das „Labyrinth der Sinne“,
feiert mit ihnen „Auferstehung“, zieht übers „Meer“, begegnet
„Lügnern“, träumt einen „Traum“, liefert mit „Niemals ohne Dich“
sogar eine Ballade ab, bevor mit „Fatue“ wieder die Mittelalter-
wurzeln deutlicher heraustreten, die mit „Balz“, auch bekannt
als das Lied der Galeere, endgültig in den Vordergrund rückt,
Sänger Teufel aber auch eine Gelegenheit zu Verschnaufen
gibt, da es rein instrumental ist. Danach fordert er auf „Komm
her in meinen Bannkreis“ und schickt die „Drohne“ los.

Auf der zweiten CD begegnet man dem „Wächter“ und die
Band fragt sich „Was soll den der Teufel im Paradies?“.
Auch eine Cover-Version des Ärzte-Klassikers „Bitte, Bitte
lass mich dein Sklave sein“ gehört zum Programm, bevor
man um „Gnade“ bittet, in der „Dämmerung“ sein
„Königreich“ sucht und mit „Nein, Nein“ und „Caupona“
das Hauptset beschliesst.
Mit der ersten Zugabe wird das Publikum im wahrsten Sinne
des Wortes in „Extase“ versetzt und trifft auf den „Gigolo“.
Die zweite Zugabe wartet mit „Götterfunken“ auf, einem
echten Highlight unter ohnehin schon hochklassigen und
eingängigen Stücken. Eine Cover-Version von Beethovens
Neunter, „Freude schöner Götterfunken“, gespielt mit
Dudelsäcken und untermalt von Textzeilen aus Goethes
Faust. Einfach genial, anders kann man das nicht beschreiben!
Zu guter Letzt spielen sie noch an ihren „Trummscheid“s,
dabei handelt es sich um die Instrumente, die auf dem
Cover der CD abgebildet sind, und damit enden knapp
zwei Stunden absoluter Hörgenuß nicht nur für Tanzwut-
Fans.
Die CD schafft es auch mühelos, ihrer Hauptaufgabe
gerecht zu werden, nämlich die Atmosphäre eines Live-
Auftritts in den heimischen CD-Player zu transferieren und
ist somit uneingeschränkt empfehlenswert.

Für die DVD würde schon dasselbe gelten, wenn sie nur aus
dem Konzertteil bestehen würde, der wie bereits erwähnt
vollkommen mit dem Material auf der Doppel-CD identisch
ist und quasi nur noch das Visuelle aus interessanten
Kameraperspektiven, die jeden der Bandmitglieder ins
richtige Licht rücken, dazu liefert.
Aber auch bei der DVD ließen sich Tanzwut nicht lumpen
und statteten den Datenträger mit umfangreichem Bonus-
Material aus.
Neben den üblichen, übersichtlichen Menüs, in denen man
auch wählen kann, ob man alles in Deutsch oder Englisch
hören möchte, gibt es ein Special zum „Aufbau“, welches
sich mit der Phase vor dem Konzert beschäftigt und die
Menschen  befragt, die hinter den Kulissen für einen
reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgen.
Von Soundmixer bis zum Bühnenbauer kommt beinahe
jeder der fleißigen Helfer zu Wort und  liefern einen
gelungenen Einblick in die hektische Phase vor  dem
Konzert.
Des Weiteren findet man auf der DVD noch die
Videoprojektionen, die bei einzelnen Titeln wie „Nein, Nein“
oder „Meer“ während des Konzertes auf der Leinwand
zu sehen sind, mit den jeweiligen  Titeln unterlegt.
Auch die Tanzwut-Videoclips dürfen natürlich nicht fehlen,
zumal man beispielsweise für den Clip von „Nein, Nein“
sogar Schauspieler Ralf Bauer gewinnen konnte.
Deshalb gibt es auch ein „Making of „Nein, Nein““ zu
bestaunen, bei dem der gute Ralf auch zu  Wort kommt.
Ein besonderes Schmankerl für langjährige Fans ist das
Videomaterial  von „Tanzwut 1998“ aus den Anfangstagen
der Band, sowie das  Feature über den „Instrumentenbau“,
in denen die Band, die sich viele Instrumente
bekanntlich selber baut, erklärt und demonstriert,
wie das geht.
Für einige Lacher sorgt last but not least die „Schattenwand“,
hinter  der sich die Band nicht ganz ernst gemeint den
Fragen der Fans stellt.
Fazit: Für jeden Tanzwut-Fan ist die DVD natürlich ein
Pflichtkauf,  aber auch für alle, die die Band erst einmal
kennenlernen möchten, ist der Silberling bestens
geeignet. Rundum empfehlenswert!

Infos     tanzwut
 

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