Secret Garden Winterfestival
                            27.12.2004 -  Hannover - Faust


                  Veranstalter Kai Hawaii on Stage

Nachdem das hannoversche Secret Garden Festival im
Sommer (u.a. mit den Crüxshadows, Das Ich und Deine
Lakaien) ein Erfolg war, beschlossen die Veranstalter rund
um Kai Hawaii aufgrund der positiven Resonanz recht
kurzfristig auch ein Winterfestival zu organisieren, welches
selbstverständlich Indoor stattfand, und zwar im knapp
700 Zuschauer fassenden Faust.


                               Ominous Silence

So viele Fans fanden sich so kurz nach den Weihnachtsfeier-
tagen zwar nicht ein, aber rund 500 dürften es schon
gewesen sein,  die am Abend des 27.12.04 vier Bands
unterschiedlicher Ausrichtung zu sehen bekamen.
Das das Secret Garden Team auch lokale Newcomer
unterstützt ist ja hinlänglich bekannt und äußerst lobenswert.
So eröffnete dieses Mal eine relativ neue, junge Dark Metal-
Band aus Hannover namens Ominous Silence.
Das sechsköpfige Ensemble war auch ganz nett anzuhören
und anzuschauen, wobei letzteres natürlich auch an der
Sängerin Jeanne Dark lag.
Natürlich ist  die Combo noch weit davon entfernt, etablierten
Acts wie Elis, Epica oder After Forever das Wasser zu reichen,
nichtsdestotrotz sollte man die Entwicklung der Band im Auge
behalten.


                                  Cella'Door

Gleiches gilt für die ebenfalls hannoversche Formation
Cella’Door, die bereits beim diesjährigen Sommerfestival
positiv überraschten und sich neue Fans erspielten.
Hier stimmt auch einfach die eigenwillige Mischung aus Geige,
Schlagzeug, E-Gitarre, Keyboard und einer Sängerin mit
opernhafter klarer Sangesstimme, sowie einem Sänger,
der eher den Sprechgesang eines Oswald Henke ausübt.
Diese Zutaten richtig gemischt ergeben einen sehr
schmackhaften Cocktail, der mit Stücken wie „Spiegelbild“,
„Schatten“ oder „Der Reif“ zu faszinieren weiß.
Bleibt zu hoffen, dass die Band bald ihr erstes Album
veröffentlicht und so einem größeren Publikum bekannt
gemacht wird. Verdient hätten sie es jedenfalls.


                                 [:SITD:]

Nicht mehr bekannt zu machen braucht man den nächsten
Act des Abends - [:SITD:] - sie verfügen schon über einen
großen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad innerhalb der
Szene. Leider schien dem hannoverschen Publikum dies
gleich zu sein, sprang der Funke der energetischen
Performance der Band doch nie wirklich auf die Zuschauer
über, obwohl die Band mehrfach verzweifelt versuchte, das
Publikum zu animieren und involvieren, bevor sie die Segel
strichen. Eigentlich hätte Warren Suicide noch vor [:SITD:]
spielen sollen, jedoch musste das Projekt leider sehr
kurzfristig absagen.
Daran kann die vornehme Zurückhaltung des Publikums
nicht gelegen haben, an der Qualität des [:SITD:]
-Gigs auch nicht, war dieser doch mindestens ebenso
energetisch wie knapp 3 Wochen zuvor beim EHW-Festival
in Duisburg, bei dem die Menge vor Begeisterung tobte.


                    Welle: Erdball-Sänger Honey

Glücklicherweise schafften es wenigstens die Headliner des
Abends, Welle Erdball, das schüchterne Publikum ein wenig
aus der Reserve zu locken. Aber Honey & Co. sind ja nun
auch versiert darin, eine gelungene Show zu liefern.
So begannen sie mit eine Cover-Version von Kraftwerks
„Schaufensterpuppen“, huldigten dem Commodore 64 in
gebührendem Maße, und zogen das Publikum schnell in
ihren Bann.
Als dann die Welle: Erdball-Ballons über den Köpfen des
Publikums flogen, war die Stimmung auf dem Höhepunkt,
so dass selbst Honey nicht umhin kam, zu bemerken.
„Hey, ihr seid Hannoverr-Publikum, geht nicht zu sehr
aus euch heraus und verausgabt euch nicht...“
Neben altbekannten Stücken wie „Arbeit Adelt“ gab es
auch viel Material vom neuen Album „Horizonterweite-
rungen“ zu hören, welches ausschließlich auf Vinyl erscheint.
Titel wie „Walkman“ oder „Erschieß Dich!“ dürften sicherlich
auch schnell zu Klassikern werden. Nach dem Hauptteil
konnten die inzwischen begeisterten Fans nicht genug
bekommen und holten sie mehrfach zu diversen Zugaben
wieder auf die Bühne. Aber nach „Monoton und Minimal“
war dann endgültig Schluß und die Vorfreude auf das
Secret Garden Sommerfestival 2005, für das die
Vorbereitung bereits begonnen hat, kann beginnen.

the-secret-garden
faustev
welle-e
 

Impressionen:


 

EXIT

netMagazine.de