Phillip Boa erobert das Faust


 

Es ist schon eine Weile her, seit Phillip Boa & the Voodooclub
Hannover einen Besuch abstatteten. Das letzte Mal hatte man
noch das „Capitol“ als Location, heute muß man sich mit dem
wesentlich weniger Zuschauer fassenden „Faust“ als Ort des
Geschehens begnügen. Doch da Phillip die Reise im Vorfeld
schon als Clubtour deklariert hat, war die Location dennoch
angemessen. Und das es in Hannover noch eine Vielzahl an
Boa-Fans gibt, zeigte sich schon daran, dass das Faust aus
allen Nähten platzte und die knapp 500 Zuschauer sich schon
drängen mussten, um dem Altmeister des Independent Rock
/Pop zu huldigen.

Gegen 21 Uhr betrat dann die Band die Bühne, die klassische
Besetzung mit Gitarre, Bass, Keyboards und Drums wurde zur
Freude des Publikums wieder mit Pia Lund bereichert, die seit
dem letzten Album „C 90" wieder an der Seite Boas zu hören
und sehen ist.
Die Ex-Ehefrau von Phillip gehört seit den Anfängen von Boa zum
Inventar der Combo und wurde in der Zeit des privaten Krieges
der beiden Beteiligten von den Fans schmerzlich vermisst!
Keiner der Anwesenden hat sein Kommen bereut. Die Fans
feierten Phillip wie zu besten Zeiten, sangen und klatschten
enthusiastisch mit, was dem sichtlich erfreuten Phillip dazu
bewegte, häufiger mit dem Publikum in den Dialog zu treten.
Pia war wie immer zurückhaltend und kühl, aber so war sie
nun mal schon immer, also nichts ungewöhnliches oder Neues.

Phillip griff wie üblich auch mehrfach selber zur Gitarre und
musste ab und zu auf sein vor ihm am Boden liegendes
Textbook schauen, da er die einzelnen Lyrics wohl offensichtlich
ähnlich gut auswendig kann wie Peter Heppner von Wolfsheim.
Der Sound war nahezu perfekt, nicht übersteuert oder zu laut,
sondern genau richtig, so dass alles sauber und klar rüberkam.
Unter anderem auch ein neues Stück namens „Der Himmel“,
welches mit einem deutschsprachigen Refrain aufwartete und
vom Publikum sehr gut angenommen wurden.

Eine Cover Version von Velvet Undergrounds „ I Can Stand It"
gehörte auch zum Programm und nach rund 90 Minuten und
zwei energisch geforderten Zugaben ging ein gelungener Abend
mit Phillip Boa and the Voodooclub zu Ende. Natürlich wurde er
nicht von der Bühne gelassen, bevor er nicht seinen Klassiker
„Kill Your Ideals“ als krönenden Abschluß spielte.
Bleibt zu hoffen, dass Herr Boa sich bis zu seinem nächsten
Gastspiel in Hannover nicht wieder so lange Zeit lässt und
auch das neue Album bald das Licht der Welt erblickt.

Location: faustev

Kontakt:  phillipboa

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