03. Juli 2004
ASP
Der diesjährige wechselhafte Sommer hinterließ
auch auf dem
Castle Rock seine Spuren. Ein Regenschauer
folgte auf den
nächsten. Dies tangierte die Fans jedoch nicht
sonderlich.
Denn für sie ist das Castle Rock längst
zur alljährlichen Pflicht-
veranstaltung geworden, was auch darin deutlich
wird, dass
das Festival bereits im Mai restlos ausverkauft
war.
Es ist aber auch in allen Belangen eine Ausnahmeveranstaltung.
Ein Ein-Tages-Festival, bei dem sich Szenegrößen
und New-
comer die Klinke in die Hand geben, das Ganze in
dem
einmaligen Ambiente des Schlosshofes von Schloß
Broich im
Herzen Mülheims direkt an der Ruhr. Es stimmt
einfach alles.
Nicht zu überlaufen, da der Kartenverkauf
genau richtig
begrenzt ist, freundliche Security und rundherum
gelungene
Stimmung.
Das diesjährige Line-Up wusste auch zu begeistern.
Dank einer Autopanne erschien ich leider erst zu
den letzten
Klängen von Chamber, aber ich war nicht
der einzige, der an
dem Tag etwas in Hektik war, wie ich später
von Chamber-
Sänger Max erfuhr.
Er hatte seinen Flug verpasst und ist entsprechend
erst fünf
Minuten vor seinem Auftritt, als die Band schon
zum Sound-
check auf der Bühne stand, mit dem Taxi vorgefahren
und
hatte nichtmal Zeit, seine Bandmitglieder zu begrüßen,
als er
auf die Bühne eilte, sondern legte direkt
los.
Der gestreßte Chamber-Sänger Max
Ein Chamber-Konzert ist immer etwas besonderes,
so auch
dieses Mal, als Max trotz allem eine sehr
gute Performance
bot, die vom Publikum auch honoriert wurde.
Doch damit war für Max der Arbeitstag noch
längst nicht
beendet, folgte doch der Auftritt seines Kollegen
ASP,
für den
er bis in den Sommer 2004 bekanntlich den Chorknaben
mimte,
direkt im Anschluß.
Und ASP, dessen Beliebtheitsgrad 2004 stetig
nach oben zeigte,
rockte auch ordentlich, interagierte mit dem Publikum,
welches
trotz einsetzenden Regens in Begeisterungsstürme
ausbrach,
als die Band Hits wie „Und wir tanzten“, „Ich will
Brennen!“ oder
„Welt unter“ zum Besten gab.
ASP hat Spaß
Danach war es an Adrian Hates, mit dem letzten Auftritt
von
Diary of Dreams im Jahre 2004, die Fans
in seinen Bann zu
ziehen.
Dies gelang der Band auch gewohnt mühelos,
und das nicht
erst, als sie zum „Butterfly Dance“ lud,
sondern über die
gesamte Setlist, die viel zu kurz erschien. Aber
schöne
Ereignisse gehen ja bekanntlich immer viel zu schnell
vorüber.
Am Ende verabschiedete Adrian sich vom begeisterten
Festival-
Publikum und verkroch sich fortan in sein Studio,
um den
aktuellen Höhepunkt des Schaffens von Diary
of Dreams fertig
zu stellen. Die „Nigredo“-Trilogie,
bestehend aus dem gleich-
namigen Album, welches das Kernstück bildet,
und von
den beiden EP-Veröffentlichungen „Giftraum“
und „MenschFeind“
umrahmt wird, steht inzwischen in den Plattenläden
und sorgte
für überwältigende positive Reaktionen
bei Fans und Fachpresse
gleichermaßen.
Adrian Hates von Diary of Dreams
Die Headliner des Castle Rock V standen noch
aus und es
bedurfte auch einiger Aufbauarbeiten, bis für
alle Musiker des
Klassik-Metal Ensembles Haggard.ein zufriedenstellender
Platz
mit entsprechender Akustik auf der Bühne bereitet
wurde.
Die Mischung aus Metal-Gitarren und Klassik-Elementen
sorgte
bei einsetzender Dämmerung, was auch die ideale
Atmosphäre
erzeugte, für Verzückung in den Reihen
der Zuschauer, die die
Band natürlich nicht ohne lautstarke Zugaben-Forderungen
in die
Nacht entließen.
Haggard
Danach wurde noch bis in die frühen Morgenstunden
im
Ringlokschuppen gefeiert und die Vorfreude aufs
sechste
Castle Rock 2005 kann beginnen. Nur das
Wetter darf
nächstes Jahr ruhig etwas beständiger
sein.
Zur Feier des 5-jährigen Jubiläums veröffentlichten
die
Veranstalter auch erstmals eine Castle Rock
Compilation CD,
die über den einschlägigen Fachhandel
erhältlich ist.
Eine Rezension folgt demnächst.
(S. Palaser)
Impressionen:
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