" HULK "


              Hulk (Deutscher Kinostart: 3. Juli 2003)


Mach mich nicht wütend...
 

Seit den Kassenschlagern "Spiderman" und "X-Men"
sind Realverfilmungen diverser weltbekannter Comics
in Hollywood wieder absolut "in". So war es nur eine
Frage der Zeit, bis der grüne Gigant den Sprung auf
die Kinoleinwand vollzieht. Der Hulk ist eier der ältesten
und beliebtesten Comic-Charaktere. 1968 erscxhien der
erste Hulk-Comic in den USA im Marvel-Verlag. Der
Wissenschaftler Dr. Bruce Banner wird durch einen
Unfall radioaktiver Gammastrahlung ausgesetzt. Wie
durch ein Wunder überlebt er, verwandelt sich aber
immer, wenn er wütend wird, in ein grünes, muskel-
bepacktes, instinktgesteuertes Monster, den Hulk.
Neben diversen Zeichentrickserien im Kinderprogramm
gab es Ende der 70er Jahre eine von Universal produ-
zierte TV-Serie, in der David Banner (gespielt von dem
inzwischen leider verstorbenen Bill Bixby), ständig gejagt
von dem Sensationsreporter McGee, durch Amerika vaga-
bundiert und unzähligen Menschen in Gefahr hilft.
Dies zwar nicht ganz freiwillig, da er sich immer, wenn er
wütend wird, in den unglaublichen Hulk (gespielt von
Bodybuilder Lou Ferrigno) verwandelt und Banner den
grünen Riesen nicht kontrollieren kann. Die Serie war
trotz einiger Modifizierungen im Vergleich zum Comic
ein großer Zuschauererfolg und ist inzwischen zum Kult
avanciert und auf Vdeo und DVD erhältlich.Ein Hulk-Kino-
film war schon seit vielen Jahren im Gespräch. Jedoch
wollte man für ein solches Projekt nicht einfach einen
Bodybuilder grün anmalen, sondern dem Geist des Comics
gerecht werden, in dem der Hulk doch zu groß und zu
gewaltig ist, als das er von einem Menschen gespielt
werden könnte. Animatronics wären zu teuer und hätten
zu unecht gewirkt und die Computertechnologie war noch
nicht soweit, menschenähnliche Wesen realistisch und
lebensecht darzustellen. Während das Projekt einige
Jahre in der Schublade lag, entwickelte sich die Computer-
technik mit Riesenschritten weiter, so dass man sich 2001,
nach Testaufnahmen beim renommiertesten Special Effects-
Studio der Welt, Industrial Light and Magic (ILM) von George
Lucas  entschloss, den Film zu produzieren. Ein namhafter
Regisseur war mit Oscar-Preisträger Ang Lee auch schnell
gefunden.
Mit Produktionskosten von über 130 Millionen US-Dollar ist
der Film eines der größten Projekte dieses Kino-Sommers.
Die Handlung ist schnell erzählt, da sie größtenteils auf der
Comicvorlage basiert (siehe oben). Man hat mit Nick Nolte
als Banners Vater allerdings neue Elemente hineingebracht,
die an dieser Stelle nicht verrate werden, um dem ZUschauer
nicht die Spannung zu nehmen!

Kritik:
Da ist er nun, der Hulk auf der Leinwand. Und in den Händen von
Ang Lee ist daraus tatsächlich ein brauchbarer Blockbuster
geworden. Regietechnisch ist der Film über jeden Zweifel
erhaben, denn Lee benutzt diverse Stilmittel, Überblendungen
und Splitscreens, um dem Film einen visuellen  Look zu geben,
als würde der Zuschauer einen Comic lesen. Schon allein
aufgrund dieser Techniken ist der Film äußerst sehenswert.
Jedoch können die Special Effects in Ihrer Gesamtheit leider
nicht mithalten. Während man stellenweise ins Staunen gerät,
wie realistisch die Mimik und Gestik des grünen Riesen geworden
ist, ist an anderen Stellen leider noch zu deutlich zu erkennen,
dass der Hulk eine Computeranimation ist. Er wirkt teilweise zu
künstlich und amorph, so dass man unweigerlih an den CGI-
Charkter Shrek aus dem gleichnamigen Film erinnert wird!!
Und das Drehbuch weist leider auch einige Längen auf,
insbesondere die tragische Lovestory zwischen Bruce Banner
und Betty Ross sorgt für langweilige und sgtellenweise
kitschige Szenen und Dialoge. Der finale Endkampf artet
auch zu sehr ins metaphysische aus,, insgesamt ist der Film aber
als gelungen zu bezeichnen und es bleibt zu hoffen, dass die
Produzenten die Kritikpunkte des Filmes in der mit Sicherheit
zu erwartenden Fortsetzung ausmerzen können. Sollte das
gelingen, könnte der Hulk zur Franchise des neuen Jahrtausends
werden.


Fazit:
Ungewöhnliche, sehenswerte Comicverfilmung
mit künstlerischem Anspruch und einigen Längen
 

UIP/Universal Pictures:
Hulk
Regie: Ang Lee
Drehbuch: Jonathan Hensleigh
Cast: Eric Bana als Bruce Banner
        Jennifer Connelly als  Betty Ross
        Sam Elliott als General Ross
        Nick Nolte als David Banner
        uvm.
Filmlänge: ca. 135 Minuten
USA 2003
 

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