" The Core -
der innere Kern "
 


The Core - der innere Kern (Deutscher Kinostart: 3. April 2003)

Mainstream-Katastrophenfilm nach bewährtem
Strickmuster

Was gab es Ende der Neunziger Jahre für eine Flut an Katastrophen-
filmen aus Hollywood?! Von den Vulkanausbrüchen "Dante's Peak"
und "Volcano" über die Meteoriteneinschläge von "Deep Impact"
und "Armageddon" setzte man dem Publikum alle erdenklichen
Katastrophen vor. Da es nicht unendlich viele verschiedene Katastrophen-
Szenarios gibt, dauerte es eine Zeit, bis findige Drehbuchautoren auf eine
neue Idee kamen, berühmte Bauwerke auf der Leinwand zu zerstören.
Die Autoren sind der Newcomer Cooper Layne und John Rogers.
Die Idee war, den rotierenden Erdkern zum Stillstand zu bringen, was
das elektromagnetische Feld um den Planeten aus dem Gleichgewicht
bringt und zunächst Elektrostürme zur Folge hat, die alles vernichten
und lahmlegen, im weiteren Verlauf jedoch auch Mikrowellenstrahlen
freien Lauf läßt, durch die alles und jeder auf dem Planeten gekocht
wird, wenn man nicht schleunigst eine Möglichkeit findet, den Kern wieder
in Rotation zu versetzen. Die zerstörten Bauwerke sind hier unter
anderem das Colosseum in Rom und die Golden Gate Bridge.
Eine Crew mit den Besten der Besten macht sich in einem experimen-
tellen Schiff auf den Weg zum Mittelpunkt der Erde. Doch können
sie die Katastrophe noch rechtzeitig verhindern? Und was hat den
Erdkern überhaupt zum Stillstand gebracht? Die Crew macht auf dem
Weg ins Zentrum einige unglaubliche Entdeckungen...

Kritik:
Eines vorweg: „The Core - der innere Kern" hat Logikfehler, die größer
sind als das Ozonloch.
Aber das ist man bei Mainstream-Hollywood-Blockbustern spätestens
seit "Armageddon" gewohnt. Der Film ist auch nach dem typischen
Strickmuster aufgebaut. Man nehme einen gutaussehenden Geophysiker
(Aaron Eckhardt), der die drohende Katastrophe als erster entdeckt,
einen egozentrischen Professor (Stanley Tucci),  der seinen Ruhm auf
den Ideen anderer aufgebaut hat, eine ambitionierte NASA-Pilotin
(Oscar-Preisträgerin Hilary Swank), einen französischen Atomwaffen-
experten (Tchéky Karyo), um die internationale Zusammenarbeit
deutlich zu machen, den genialen, aber im Eremitendasein lebenden
Erbauer des experimentellen Schiffes (Delroy Lindo), dessen Ideen
von dem Egozentriker geklaut wurden und einen farblosen Commander
(ein völlig fehlbesetzter Bruce Greenwood). Dazu mische man einen
jugendlichen Computer-Hacler (D.J. Qualls), der in sämtliche geschützten
Systeme reinkommt und auch sonst alle gängigen Klischees des Computer-
Hackers erfüllt und einen bornierten Militär-General (Richard Jenkins),
fertig ist der Mix. Natürlich kennen sich fast alle Charaktere untereinander
und haben eine konfliktgeladene Vergangenheit.
Der Film ist so vorhersehbar, dass man schon vor Beginn der Reise zum
Erdkern weiß, wer nicht mehr zurückkehren wird. Die Charaktere sind so
flach und stereotyp, dass man froh ist, die Special-Effects-Sequenzen zu
sehen, da diese mehr Tiefe haben, auch wenn man leider selbst 2003
immer noch sehr gut erkennen kann, dass es sich um CGI handelt.
Wenn man "Armageddon" als Maßstab nimmt, der diesem Film in
vielen Punkten ähnelt, dürfte "The Core" ein weltweiter Kassenschlager
werden, da er voll aufs Massenpublikum zugeschnitten ist und
unterhaltsame, aber anspruchslose Popcorn-Unterhaltung bietet.
Man muß aber dabei die "wissenschaftlichen" Erklärungen für den
Stillstand des Erdkernes ignorieren, da sie völliger Schwachsinn sind,
ebenso wie die visuellen Darstellungen des Erdkernes etc.
.
Fazit: Popcorn-Entertainment für das
           Mainstreampublikum

UIP/Paramount Pictures:
The Core - der innere Kern (Originaltitel: The Core)
Regie: Jon Amiel
Musik: Christopher Young
Drehbuch: Cooper Layne und John Rogers
Cast: Aaron Eckhardt als Josh Keyes
        Hilary Swank als Rebecca Childs
        Bruce Greenwood als Commander Robert Iverson
        Richard Jenkins als General Thomas Purcell
        Tchéky Karyo als Dr. Sergei Leveque
        Stanley Tucci als Dr. Conra Zimsky
        uvm.
Filmlänge:  ca. 120 Minuten
USA 2002
FSK: noch nicht bekannt

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